Stage 5 – Türkei – Troja

Wir waren dann doch wirklich auf dem Weg in die Türkei, hatte schon am Erfolg der Tour gezweifelt bzw. mit Verspätungen oder gar dem Verlust des Reisepartners gerechnet. Aber letztendlich wendete sich alles zum Guten hin und mit neuen Papieren ausgestattet war letztlich der Grenzübertritt auch keine große Sache mehr.

Grenzübertritt Griechenland-Türkei
Grenzübertritt Griechenland-Türkei

Wie immer in der Früh starteten wir von einem Campingplatz vor den Toren von Alexandhroupoli in Richtung türkische Grenze um die Einreise in die Türkei bei Ipsala in Angriff zu nehmen. Die knapp 40 Kilometer waren auch recht schnell abgespult, wir hatten in den vergangenen 13 Tagen, die wir nun schon auf Tour waren, Sitzfleisch erworben und da waren solche Distanzen nicht mehr der Rede wert… 😉

Schon von Weitem sah man in der Grenzregion eine türkische Fahne im leichten Winde wehen. Die erste Station von immerhin 6 oder 7, die es zu während der Ausreise aus Griechenland und der Einreise in die Türkei zu passieren galt, war die griechische Pass- und Zollkontrolle, eine reine Formalität. Dann ging es auch schon weiter über eine ca. 1 Kilometer lange Strecke zu den türkischen Checkpoints, vorbei an einigen bewaffneten Militärposten, die am Strassenrand postiert waren. Die „Grenzer“ der Türkei waren sehr penibel und wollten es recht genau wissen: mehrfache Passkontrolle und Prüfung der Fahrzeugpapiere, „Grüne Versichertenkarte“, Fahrzeugschein, Pass. Dann noch an einem weiteren Schalter der Eintrag des Fahrzeuges in den Reisepass, nochmalige Station mit Kontrolle der Eintragungen etc. … Insgesamt dauerte die ganze Geschichte gute 40 Minuten, dann war ich durch den Zoll.

Bei Philipp, wie sollte es auch anders sein 😉 , dauerte es doch noch etwas länger, den die vorgelegten Dokumente und Unterlagen schienen den türkischen Grenzbeamten nicht auszureichen, und so musste er noch eine zusätzliche Versicherung für das Fahrzeug direkt vor Ort abschließen. 30,– Euro ärmer und eine gute halbe Stunde später durfte dann auch er in die Türkei einreisen.

Mit der Fähre über die Dardanellen....
Mit der Fähre über die Dardanellen….

Die Weiterfahrt war dann auch recht unspektakulär und wir steuerten über Kesan direkt auf den Hafen von Gelibolu zu, um dort eine Fährpassage nach Lapseki zu buchen. Die Meerenge der Dardanellen ist hier nur wenige Kilometer breit so das die Überfahrt auch nur einige Minuten und die Reisebörse mit gerade mal 10 türkischen Lira (ca. 4,50 Euro) in Anspruch nahm. Sicher in Lapseki gestrandet, legten wir die letzten Kilometer in Richtung Troja zurück, hier wollten wir unser Zelt für die Nacht aufschlagen und am kommenden Tag auf den Spuren von Heinrich Schliemann wandeln, der 1873 die Ruinen des bronzezeitlichen Trojas.

Trojanisches Pferd
Trojanisches Pferd

Troja, so musste ich leider feststellen, ist doch eher was für die Fachwelt als für den allgemeinen Besucher. Von den 9 Schichten verschiedener Siedlungen und die damit verbundenen Epochen der trojanischen Geschichte sind für den Laien nach meiner Ansicht nur schwer zu erkennen. Die Ruinen sind scheinbar nur zu einem Bruchteil ausgegraben bzw. freigelegt, teilweise sind die Mauer- und Gebäudereste zugewuchert. Ein gutes Dutzend Hinweistafeln mit dreisprachiger Erklärung sowie die englischsprachigen Führer vermittelten aber einen guten Einblick in die Geschichte und erwähnenswert sind auch die vielen baulichen Aktivitäten.

Unser Campingplatz lag direkt auf der Zufahrtsstrasse zur Grabungsstätte von Troja, nur ca. 400 Meter vom Haupteingang entfernt. Die Anlage war sauber und gepflegt, außer Camping gab es die Möglichkeit, auch kleine Apartments zu mieten. Wir entschieden uns wieder für den Zeltaufbau und ergatterten einen Standplatz für 50,– TL für ein Zelt und 2 Personen inkl. Frühstück.

Pete

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