Besuch bei CCM Motorcycles in Bolton / UK

Es gibt eine vielzahl von Motorradherstellern, angefangen von den Bekannten Marken wie BMW, KTM, Triumph, Yamaha usw. Die gängigen Modelle, deren konstruktive Besonderheiten, Hubraum und Leistung – Fakten die uns ständig in den immer gleichlautenden und eintönigen Testberichten der verschiedenen Motorrad-Fachmagazine aufgelistet werden.
Zum wievielten Male mussten wir in den vergangenen Monaten einen weiteren Testbericht bzw. Vergleichstest zwischen BMW 1200 GS und KTM 1190 Enduro ertragen, ohne hier wirklich Neues über die Fahrzeuge zu erfahren? Diskussionen um den Leistungskrieg der Hersteller, Motoren mit weit über 150 PS, ob sinnvoll oder nicht, auf den Markt zu bringen.
Immer die gleichen Aufhänger, dieselben Stories, die gleichen müden Geschichten – als gäbe es nichts anderes, interessantes auf dem Markt für motorbetriebene Zweiräder.

Aber hier mal was Neues – aktuelle Produktinformationen von der Insel.

Ich werde mich in dieser Woche mal aufmachen ins Vereinigte Königreich, in das kleine Städtchen Bolton, nördlich von Manchester gelegen um eine kleine Motorradschmiede zu besichtigen. Es geht zu CCM – Clews Competition Motorcycles, einer im Jahre 1971 von Alan Clews gegründeten Company, die sich auf den Bau von Wettbewerbs- / Sportmotorrädern spezialisierte.
CCM hatte in den vergangenen Jahren einige Höhen und Tiefen durchlebt. Bereits im Juli 2004 das Aus, obwohl man nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr des gleichen Jahres 60 % mehr Fahrzeuge absetzen konnte (ca. 550 Stück) als im gleichen Vorjahreszeitraum. Schuld war anscheinend ein katastrophales Finanz-Management.
Alan Clews, der zu diesem Zeitpunkt die Firma schon verlassen hatte, kaufte diese zum Jahreswechsel 2004 / 2005 wieder zurück, um sich auf das Kerngeschäft „Wetbewerbscrosser“ zu konzentrieren. Wenige Monate später rollen wieder Supermotos und Crosser in kleinen Stückzahlen vom Band.

Ich habe es speziell auf die neue GP-450 abgesehen, nach Aussagen des Herstellers das „New GP-450 Adventure Bike“. Mit markigen Sprüchen wie „this is exactly what the adventure sport sector needs“, „british made bond-light chassis“ oder „top quality parts“ wird hier auf Kundenfang gegangen. Und was man den Beschreibungen, Werbetexten und Bildern von der Herstellerseite entnehmen kann, vom Fahrzeug selbst bis hin zum erhältlichen Zubehör stimmt erst mal freudig, wenn der Preis nicht wäre.

Aber mehr gibt es in den nächsten Tagen, nach erfolgreicher Werksbesichtigung, Probefahrt und „Benzingesprächen“ mit der Marketingabteilung.