Gilera RP-001 Racer – Teil 1
In diesem Blog beschreibe ich den Umbau einer 1992er Gilera RC 600 C zu einem Cafe-Racer, wie er meinen Vorstellungen entspricht. Ich möchte ein Motorrad in „Reinform“, ohne Schnickschnack und modernes Gedöns, klassisch im Sinne der 1960er Jahre, insoweit man dies mit einem Fahrwerk, Rahmen bzw. dem vorhandenen Material aus dem Jahr 1992 umsetzen kann.
Gilera, einer der ältesten italienischen Hersteller von Motorrädern und gegründet von Giuseppe Gilera, ist eine seit den 80er Jahren unter der Regie von Piaggio bestehende Traditionsmarke. Heute vorwiegend in Verbindung mit Rollern bekannt, blickt Gilera auf eine äußerst erfolgreiche Vergangenheit im Rennsport zurück. In diesem Blog interessieren wir uns weniger für die diversen Roller oder Kleinkrafträder, vielmehr soll es um die spätere Version des Einzylinders mit 560 cm³ gehen, der in ähnlicher oder überarbeiteter Version unter anderem auch in den RC 600 / 750 Enduros Verwendung fand. Mit diesem seriennahen Motorrad wurden mehrere Tagessiege bei der Rallye Dakar eingefahren, unter anderem im Jahr 1993 von Maximale Maddox (Italien).
Als Basis für meinen Umbau dient mir, wie eingangs erwähnt, eine 1992er Gilera RC 600 C, mit Kunststofftank und langer Sitzbank. Es gab von Gilera auch eine RC 600, welche sich in einigen wesentlichen Punkten von der RC 600 C unterscheidet. So kommt die RC 600 mit Blechtank, kürzerer Sitzbank, geänderter Schwinge, unterschiedlichem Heckrahmen etc. daher. Aufgrund einiger Vorzüge, die sich im Nachhinein eventuell als bessere Wahl herausgestellt hatten, würde ich bei einem ähnlichen Vorhaben die RC 600 als Ausgangsbasis verwenden.
Das betreffende Motorrad habe ich über einen Kleinanzeigenmarkt im Internet in der Nähe von Münster gefunden und, aber nur auf den ersten Blick, zu einem „Schnäppchenpreis“ erworben. Wie das meistens so ist bei Kombinationen von Schnäppchen und Internet, stellte sich hier später heraus, das einiges an versteckten Mängeln bei diesem Motorrad vorhanden war. Aber das ist eine andere Geschichte….
Aber zurück zum eigentlichen Projekt: Weitestgehend möchte ich die Form von Rahmen und Fahrwerk erhalten, als 21 Zoll Vorder- in Kombination mit 17 Zoll Hinterrad sowie der original Schwinge der RC. Änderungen gibt es nur am Rahmen und Heckrahmen, bedingt durch angepasste Montagepunkte für den Frontscheinwerfer, Tank, Kühler, Luftfilter sowie einem Montageblech für die vorhandenen Bauteile wie z.B. Drehzahlbegrenzer und Spannungswandler.
Was bisher geschah:
Bisher habe ich das Motorrad komplett in seine einzelnen Bestandteile zerlegt, den Rahmen an einigen Stellen bearbeitet bzw. alte Befestigungspunkte wie z.B. für Kühler, Zündspule und Tank mit der Flex abgetrennt und die Stellen sauber verschliffen. Dies mit dem Hintergrund, die geplanten Änderungen, die ich im einzelnen noch erklären werde, durchführen zu können. Am Heckrahmen habe ich zudem die Haltepunkte für die Montageplatte der Elektrobauteile, Haltegriffe und einige weitere, nicht mehr notwendige Laschen und Ösen entfernt. Die Elektrobauteile wie Drehzahlbegrenzer, Gleichrichter, Sicherungshalter usw. werde ich auf einer eigens angefertigten Platte direkt unter der neuen Sitzbank befestigen. Der Kühler wird mittels eines lasergeschnittenen und abgekanteten Trägers am vorderen Rahmen befestigt.
Einige Daten und Fakten zu den verwendeten Teilen:
Tank: Yamaha XT 500
Fahrwerk: Wilbers Federbein und Gabelfedern für Gilera RC 600 C
Kühler: Einteiliger Kühler zur Montage vor dem Rahmen
Abgassanlage: Edestahl Abgassanlage Marke Eigenbau
Cockpit: Klassisches Rundinstrument mit LED-Anzeige Betriebszustand
Fender Hinterrad: 160er Aluminium-Fender
Fender Vorderrad: gekürzter Aluminium-Fender
In wenigen Tagen geht es mit dem Projekt hier weiter.
Hier geht es zum Gilera RP-001 Racer – Teil 2
Hier geht es zum Gilera RP-001 Racer – Teil 3
Ein Gedanke zu “Gilera RP-001 Racer – Teil 1”