Stage 6 – Troja – Can – Bandirma – Bursa

Manchmal muss man einfach zur Rechten Zeit am richtigen Ort sein, oder einfach ein wenig Glück haben. Wir waren nach unserer Abreise in Troja auf dem Weg nach Bursa, einer Stadt in Richtung Osten, ca. 80 Kilometer unterhalb von Istanbul, unterwegs und machten, da Essen zwischenzeitlich zu einer unserer liebsten Beschäftigungen geworden ist, eine Pause zur erneuten Nahrungsaufnahme in Can. In einem Kaffee ließen wir es uns bei Pide und Cay im Schatten einiger Sonnenschirme gut gehen. Die Motorräder standen dem Kaffee gegenüber an der Hauptstraße.

Nach wenigen Minuten trat ein Türke mittleren Alters an uns heran, der auf die beiden Maschinen an der Straße aufmerksam wurde. Die üblichen Fragen, woher wir kommen und wohin die Reise geht wurden gestellt. Er sprach ein verständliches Englisch, war nach seinen Aussagen auch ein begeisterter Motorradfahrer und so unterhielten wir uns über dies und das. Das Gespräch kam auf den bereits abgefahrenen Hinterreifen von Philipp`s KTM und ehe wir uns versahen, hatte er sein Handy gezückt und einen Bekannten im über 100 KM entfernten Bandirma am Telefon. Er gab das Gerät weiter an Philipp, der nach einigen Minuten die GPS-Koordinaten eines Reifenhändlers hatte, der den gewünschten Continental-Reifen scheinbar auf Lager hatte. Natürlich war das für uns ein Idealfall, da Bandirma sowieso auf dem Weg nach Bursa lag. So machten wir uns auf den Weg um zu sehen, was an der Sache mit den neuen Reifen dran war.

Der Händler, Bora Eris, war schnell gefunden und eines Vorweg, auch er erstaunte mich wie schon viele andere türkische Bürger vorher, mit einer freundlichen Art, Hilfsbereitschaft und einer Gastfreundschaft, wie man es nur selten in Mitteleuropa erlebt. Bei einem Glas Tee und dem ein oder anderen (Fach-)gespräch über Motorräder und unsere Reise wurde auch der Wechsel des Hinterreifen in Angriff genommen. Wie es in der Türkei üblich ist, sprach sich unser Besuch irgendwie in der Nachbarschaft rum und es trafen noch einige Bekannte von Bora ein. Während Philipp von einem Türken samt KTM zu einer Werkstatt „entführt“ wurde, um den Hinterreifen samt Felge auszubauen, saß ich zwischenzeitlich mit 5 anderen in Bora`s kleinem Büro, bei Tee und Cola wartend, bis der neue Reifen auf der Felge montiert und das Hinterrad wieder an der KTM eingebaut war. Leider hatte er für meine KTM keinen passenden Reifen mehr auf Lager, versprach aber einen zu besorgen und diesen bis Dienstag an einen Kollegen (irgendwie kennt in der Türkei jeden irgendwo jemanden 😉 ) in Rize zu senden, damit auch ich einen neuen Reifen aufziehen lassen kann. Wir werden sehen ob es klappt uns was daraus wird….

Alles in allem waren es zwei nette Stunden und eine tolle Erfahrung mehr, die uns dieser Besuch gebracht hatte.